Herzerkrankung und unsere Psyche ist ein Phänomen der Wechselwirkung. Herz und Psyche beeinflussen sich gegenseitig. Herzrasen verspüren wir bei Angst. Der Blutdruck sinkt bei Entspannung. Ein Herzinfarkt kann durch Stress ausgelöst und die Seele durch Herzbeschwerden belastet werden. Auch das sogenannte "Broken-Heart-Syndrom", zu Deutsch "Gebrochenes-Herz-Syndrom", ist eine durch starken Stress ausgelöste Funktionsstörung der linken Herzkammer. Für die Herzgesundheit ist ein seelisches Gleichgewicht sehr wichtig. Die Diagnose einer Herzerkrankung oder ein Herzereignis, erschüttert die meisten Patienten zu tiefst und kann zu anhaltenden psychosomatischen Reaktionen und Störungen führen.
In dem psychotherapeutischem Gespräch mit dem Herzpatienten geht es mir erstmal um die wichtigste Frage: Wie wirkt sich die Diagnose auf seine Psyche aus? Belastet Ihn das sehr? Gibt es in seinem Leben Spannungsfelder? Sind in seiner Persönlichkeit Gründe, die ursächlich mit der Krankheit verknüpft sind? Dem Patienten ist oft gar nicht bewusst unter welchen Druck er sich selber setzt. Erst nach einigen Gesprächen kann er eine andere Sichtweise für sich entwickeln.
Ein erlebter Herzinfarkt oder eine chronische Herzerkrankung kann Ängste, Herzrasen, Muskelverspannungen, ungewohnte Empfindungen im Bereich des Herzens, Schmerzempfinden, Depression und Rückzug mit sich bringen. Hier geht es dann um "Angstabbau" und "Stabilisierungsstrategien".